Sie kommen an einem kalten Tage nach Hause und möchten am liebsten, dass die Wohnung direkt warm und gemütlich ist. Damit das Zimmer sich schnell erwärmt, wird schnell die Stufe am Heizungsthermostate höher gedreht. Das Thermostatventil sorgt für die gewünschte Raumtemperatur. Ist das Thermostat an der Heizung jedoch falsch eingestellt, wird es nicht nur viel zu warm oder kalt, sondern die Heizung benötigt auch unnötig viel Energie. Doch was ist die richtige Einstellung des Heizungsthermostats? Sollten Sie das Thermostat beim Verlassen der Wohnung ganz runterdrehen? Was bedeuteten die Ziffern auf dem Thermostatkopf? Wir erklären Ihnen, wie Sie das Heizungsventil richtig einstellen, um Energie und Strom zu sparen.
Inhaltsverzeichnis:
Wie funktioniert das Thermostat am Heizkörper?
Um Energie zu sparen, entschließen sich viele Haushalte Ihre Heizung zu modernisieren. Dazu gehört auch bereits der Austausch des mechanischen Heizkörperthermostats durch ein digitales Thermostat. Ein solches digitales, voreinstellbares Thermostatventile lässt sich so exakt einstellen, dass noch effizienteres und energiesparenderes Heizen möglich ist. Durch ein digitales Thermostat an der Heizung lässt sich die gewünschte Temperatur auch direkt per Smartphone wählen. Der Heizkörper kann also bereits vor dem Eintreffen höhergestellt werden und die Wohnung wird aufgeheizt.
Stufe |
Temperatur (Celsius) |
---|---|
Stufe 1 |
ca. 12 Grad |
Stufe 2 |
ca. 16 Grad |
Stufe 3 |
ca. 20 Grad |
Stufe 4 |
ca. 24 Grad |
Stufe 5 |
ca. 28 Grad |
Vor der ersten Stufe kann am Thermostatkopf auch eine Schneeflocke eingestellt werden. Dieses Schneeflockensymbol erwärmt den Heizkörper auf etwa 5 Grad und dient als Frostschutz. Sinkt die Raumtemperatur so weit, dass der Heizkörper einfrieren könnte, springt die Heizung durch die Schneeflocke automatisch an. So wird verhindert, dass die Heizungsrohre platzen.
Bei einigen Thermostatköpfen lassen sich auch die Symbole Mond und Sonne einstellen. Die Sonne ist über der Stufe drei platziert und weist auf die Grundeinstellung hin, welche tagsüber für den Wohnbereich eingeschaltet werden sollte. Der Mond auf dem Thermostat steht für die Nachtabsenkung der Heizung. Die Nachtabsenkung sollte vor dem Schlafen eingestellt werden und regelt die Temperatur über Nacht runter.
Die Stufen am Thermostatventil lassen sich relativ exakt einstellen, jedoch können einige Faktoren die Messung der wirklichen Raumtemperaturen beeinflussen. Beispielsweise kann die Temperatur durch den Standort des Heizkörpers abweichen. Wird die Heizung im Wohnzimmer durch das Sofa verdeckt oder der Vorhang hängt über dem Thermostatkopf, kommt es zu einem Wärmestau und der Temperaturfühler erhält verfälschte Informationen. Der Heizkörper hört auf zu Heizen, obwohl es im restlichen Zimmer noch kälter ist. Aus diesem Grund stehen auf dem Thermostat nicht die exakten Gradangaben.
Ein starkes Abweichen der gewünschten Raumtemperatur kann durch ein Fernfühler verhindert werden. Dieser misst die Temperatur im Rauminneren und nicht direkt am Thermostatkopf, so erhalten Sie eine genauere Temperaturangabe. Bei den meisten digitalen Thermostaten an Heizungen ist ein Fernfühler für genauere Temperaturen bereits eingestellt.
Für ein angenehmes Raumklima ist nicht in jedem Raum dieselbe Temperatur die richtige. In einigen Zimmern ist es sinnvoll weniger zu heizen, nicht nur um Energie und Heizkosten zu sparen, sondern auch, um sich in dem Raum wohlzufühlen. Im Wohnzimmer sorgt in der Regel eine Temperatur von 20 Grad, also Stufe drei am Thermostat, für ein angenehmes Klima. Im Schlafzimmer sollten dagegen etwas niedrigere Temperaturen herrschen. Dem Körper fällt es leichter bei Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad in den Ruhemodus zu finden, eine niedrigere Raumtemperatur sorgt für besseren Schlaf.
Für jeden Raum in der Wohnung gibt es einen Richtwert, auf welcher Stufe Sie das Heizungsventil einstellen sollten, um effizient zu Heizen und trotzdem die Wohlfühltemperatur zu erreichen.
Raum |
Angemessene Temperatur (Celsius) |
Stufe am Thermostat |
---|---|---|
Bad |
24 bis 26 Grad |
Stufe 4 |
Wohnzimmer |
20 Grad |
Stufe 3 |
Küche |
18 bis 20 Grad |
Stufe 2 bis 3 |
Schlafzimmer |
16 bis 18 Grad |
Stufe 2 |
Flur |
16 Grad |
Stufe 2 |
Auch wenn beachtet wird, dass nicht in jedem Zimmer ein hohes Einstellen des Heizkörperventils nötig ist, lassen sich Heizkosten sparen. Jeder Strich, den Sie bei der Thermostateinstellung runterdrehen, bedeutet ein Grad weniger der geheizt wird. Das entspricht ungefähr einer Einsparung von 6 Prozent Energie. Jedoch sollten einige Faktoren beim Einstellen des Ventils an der Heizung beachtet werden, zum Beispiel ist das komplette Abdrehen während der Benutzung nicht energiesparend.
Um durch das richtige Einstellen des Thermostatventils Heizkosten zu sparen, müssen einige Punkte beim Umgang beachtet werden. Die Heizung sollte freistehen, um einen Wärmestau zu vermeiden und die Temperatureinstellung an den Raum anzupassen. Es sollte auch darauf geachtet werden, wenn mehrere Heizungen im selben Zimmer sind, das alle auf die gleiche Temperaturstufe eingestellt sind. Auch das richtige Zu- und Aufdrehen der Heizung und die Einstellungen während Abwesenheit können Energie und damit Heizkosten sparen.
An kalten Tagen wünschen Sie sich, dass der Heizkörper sich schnell erhitzt und Sie sich aufwärmen können. Viele machen den Fehler und drehen den Thermostatkopf auf Stufe fünf, im Glauben, dadurch würde es schneller warm werden. Das ist allerdings nicht der Fall.
Soll die Raumtemperatur im Wohnzimmer angenehme 20 Grad betragen erwärmt die Heizung sich nicht schneller, indem man das Thermostat auf 28 Grad einstellt. Die Dauer, bis die gewünschte Temperatur erreicht ist, bleibt dieselbe. Durch die höhere Stufe wird nur länger und mehr Energie verbraucht.
Halten Sie sich länger nicht in einem Raum auf oder sind tagsüber auf der Arbeit, ist es sinnvoll das Thermostat an der Heizung niedriger einzustellen. Ganz abschalten sollten Sie die Heizung jedoch nicht! Wird die Heizung dann abends aufgedreht, benötigt sie viel mehr Energie, um wieder warmzuwerden, als wenn sie den ganzen Tag über auf einer niedrigen Stufe an ist. Ideal ist es, das Raumthermostat der Heizung auf Stufe zwei einzustellen.
Auch bei längerer Abwesenheit, z. B. während einer Urlaubsreise, sollte der Heizkörper nicht abgeschaltet werden. Die Einstellung Schneeflocke schützt zwar vor dem Einfrieren der Rohre, aber bei einer zu kalten Raumtemperatur kann es je nach Außenbedingungen zu Schimmelbildung kommen.
Moderne Häuser verfügen über eine sehr gute Dämmung und auch die Fenster lassen nur noch wenig Energie entweichen. Das ist ein großer Vorteil für die Wärmespeicherung. Um jedoch Schimmelbildung zu vermeiden und Sauerstoff in die Luft zu bringen, kommt man auch bei kalten Temperaturen nicht um das Lüften herum. Heizen Sie bei offenem Fenster genauso weiter wie auch bei geschlossenen, geht viel Energie verloren und sie müssen mehr Geld bezahlen.
Beim Lüften sollte die Heizung runtergedreht werden. Bei einigen programmierbaren bzw. voreinstellbaren Thermostatventilen lässt sich einstellen, dass der Heizkörper sich bei einem schnellen Temperaturabfall selbst runterregelt. Das kann aber dazu führen, dass der Heizkörper zu lang nicht mehr heizt oder bereits wieder heizt, obwohl das Fenster noch geöffnet ist.
Geeigneter sind Heizungen mit Thermostaten, bei denen sich ein separater Fensterkontakt einstellen lässt. Durch den Fensterkontakt wird das Heizkörperthermostat energiesparend geregelt. Lösungen wie die Wärmerückgewinnung können noch mehr Energie sparen.
Bemerken Sie, dass das Heizungsventil sich nicht mehr richtig einstellen lässt, z. B. dauerhaft warm bleibt oder gar nicht mehr heizt, kann es sein, dass das Thermostat oder das Ventil defekt sind. Heizungsthermostate und Ventile sind Verschleißteile, sie werden im Jahr oft zu- und aufgedreht und dadurch stark beansprucht. Bei defekten Thermostaten funktioniert häufig der Temperaturfühler nicht mehr richtig, was zu hohen Heizkosten führen kann. Um dies zu vermeiden, sollten Thermostatventile alle 15 Jahre überprüft und ausgetauscht werden.