Ölheizung: Aufbau und Funktion

Wie funktioniert Heizen mit Öl?

Im Jahr 2019 waren in Deutschland rund sieben Millionen Gasheizungen in Betrieb.[1] Damit ist die Gasheizung die am häufigsten in deutschen Gebäuden verbaute Heizung. Mit rund 4,8 Millionen installierten Heizsystemen im Jahr 2019 liegt die Ölheizung aktuell auf Platz 2. [2] Heizen mit Öl ist hierzulande also noch immer präsent.

Einen großen Öltank hat bestimmt jeder schon einmal in einem Keller gesehen. Doch welche Technik ist mit dem Tank verbunden? Welche Vorgänge laufen ab, damit wir im Winter in unserer Wohnung nicht frieren und zu jeder Zeit warmes Wasser zur Verfügung haben? In unserem Artikel erfahren Sie alles zu Aufbau und Funktion einer Ölheizung. Lesen Sie jetzt, wie Ölheizungen funktionieren.

 

Voraussetzungen für das Heizen mit Öl

Im Gegensatz zur Gasheizung ist bei einer Ölheizung kein Anschluss an das Gasnetz notwendig. Um mit Öl heizen zu können, muss der Brennstoff jedoch bevorratet werden. Für die Lagerung des Heizöls ist entsprechend ein Öltank notwendig. Für die Aufstellung des Heizöltanks sollten Sie, gemessen an dem Fassungsvermögen des Tanks, ausreichend Platz einplanen. Bedenken Sie dabei auch einen Sicherheitsabstand zum Heizkessel sowie zur anliegenden Wand.

Haben Sie keine Möglichkeit, den Öltank oberirdisch, zum Beispiel in einem Kellerraum, zu lagern? Auch eine unterirdische Lagerung des Heizöls ist möglich. Denkbar wäre, den Heizöltank zum Beispiel im Vorgarten zu vergraben.

Die grundlegende Funktion einer Ölheizung

Die Funktionsweise einer Ölheizung lässt sich einfach erklären: Durch die Verbrennung von Heizöl wird Wasser erwärmt und in den Gebäudekreislauf gespeist. Über die Heizkörper wird die erzeugte Wärme an die Umgebung abgegeben.

Bei der für Ölheizungen verwendeten Technik unterscheidet man zwischen Heizwert- und Brennwerttechnik. Brennwertkessel für Ölheizungen arbeiten ähnlich wie die Modelle, die bei einer Gas- oder Holzheizung genutzt werden. Außerdem gibt es Modelle, die nur zum Heizen oder zur kombinierten Warmwassererzeugung ausgelegt sind.

 

Heizwert- oder Brennwerttechnik – Der aktuelle Stand der Technik

Die Infografik zeigt den Vergleich der Heizwert- und die Brennwerttechnik, dargestellt im Querschnitt eines Hauses. Es ist zu erkennen, dass im Gegensatz zur Heizwerttechnik bei der Brennwerttechnik durch den Wärmeübertrager weniger Wärme verloren geht.

Ob altbewährte Heizwerttechnik in Form von Konstanttemperatur- oder Niedertemperaturkesseln oder modernere Brennwerttechnik in Form vom Brennwertkesseln – die grundlegende Funktion der Ölheizungen ist dieselbe, in der Energieeffizienz unterscheiden sich die Techniken jedoch enorm.

Heizwerttechnik:

Konstanttemperaturkessel laufen dauerhaft bei 70 bis 90°C – unabhängig davon, ob Sie in den eigenen vier Wänden gerade Wärme benötigen oder nicht. Eine große Menge des Brennstoffs wird demnach dafür aufgewendet, den Ölkessel ständig in Bereitschaft zu halten. Zusammen mit den durch die Verbrennung entstehenden Abgasen geht ein beträchtlicher Teil der Wärmeenergie über den Schornstein verloren.

Niedertemperaturkessel sind im Vergleich zu Konstanttemperaturkesseln bereits weitaus effizienter, denn die Vorlauftemperatur passt sich der Außentemperatur an. Es werden nur Temperaturen zwischen 40 bis maximal 80°C erreicht. Je nach Außentemperatur kann die Vorlauftemperatur also sogar halbiert werden. Das Problem des hohen Wärmeverlusts bleibt bei dem Kessel jedoch bestehen.

Brennwerttechnik:

In der Energieeffizienz können weder Konstanttemperatur- noch Niedertemperaturkessel mit Brennwertkesseln mithalten. Denn Ölbrennwertkessel nutzen das Öl am effizientesten, indem auch die zusätzliche Energie des Wasserdampfes berücksichtigt wird. So wird der Verlust der Wärmeenergie deutlich minimiert.

 

Es gibt kein grundsätzliches Ölheizungsverbot. Ölheizungen, die älter als 30 Jahre sind und nicht auf Nieder- oder Brennwerttechnik basieren, müssen jedoch erneuert werden. Mehr zu der Regelung erfahren Sie in unserem Artikel rund um die Erneuerung von Ölheizungen.

 

Ölheizung mit kombinierter Warmwassererzeugung

Ölheizungen können mehr als nur heizen. Wer warme Raumtemperaturen und warmes Wasser aus einer Quelle beziehen möchte, kann auf eine Ölheizung mit kombinierter Warmwassererzeugung setzen. Je nach Modell ist der Warmwasserspeicher bereits verbaut oder kann nachträglich in das Heizsystem integriert werden.

Doch wie genau funktioniert die Warmwassererzeugung mit einer Ölheizung? Über die Heizungsregelung wird dafür gesorgt, dass ständig genügend warmes Wasser zur Verfügung steht. Die Wärme wird im Warmwasserspeicher über einen Wärmetauscher an das Trinkwasser abgegeben. Wurde das Wasser erwärmt und hat die richtige Temperatur erreicht, wird die Wärme wieder dem Heizungswasser zur Verfügung gestellt.

 

Komponenten einer Ölheizung und deren Funktion

Auf der Grafik wird dargestellt, wo sich die einzelnen Bestandteile einer Ölheizung befinden. Folgende Bestandteile werden zugeordnet: Öltank, Luft-Abgas-System, Öl-Brennwertheizung, Trinkwasserspeicher, Trinkwasser-Zapfstelle und Heizflächen.

Damit die Ölheizung reibungslos funktioniert und bedarfsgemäß Wärme erzeugt, bedarf es einiger Komponenten:

  • Öltank

Im Öltank wird das Heizöl gelagert.

  • Ölleitung

Über die Ölleitung wird der Brennstoff über eine Ölpumpe zum Heizkessel gepumpt.

  • Heizkessel

Der Ölheizkessel ist das Herzstück der Ölheizung. Hier befinden sich Ölbrenner, Steuerung und Wärmetauscher.

    - Ölbrenner

       Im Ölbrenner wird das Öl rußarm verbrannt.

    - Steuerung

      Hier können Sie die Heizung einstellen.

   - Wärmetauscher

      Über den Wärmetauscher wird die Wärme an das Wasser für den Heizkrauslauf abgegeben.

  • Umwälzpumpe

Die Pumpe verteilt das Heizungswasser im Heizsystem.

  • Ausdehnungsgefäß

Das Gefäß sorgt für den nötigen Druckausgleich in den Heizleitungen.

  • Abgasleitung

Bei Niedertemperaturkesseln führt die Abgasleitung zum Schornstein, bei Brennwertkesseln zum Abgasrohr. So werden die entstehenden Abgase an die Umwelt abgegeben.

  • Heizungsrohre

Die Heizungsrohre transportieren die erzeugte Wärme in die Heizkörper.

  • Heizkörper

Über die Heizkörper wird die Wärme an den Raum abgegeben.

Nachhaltiges Heizen mit Öl – geht das?

Um die Ökobilanz einer Ölheizung zu verbessern, kann der Brennwertkessel mit anderen Heizsystemen kombiniert werden. Hier bieten sich zum Beispiel eine Wärmepumpe oder eine Solaranlage an, denn beide Heizsysteme greifen auf nachhaltige Wärmequellen zurück. Sie wohnen im Saarland und haben Interesse an einer Photovoltaik-Anlage? energis ist Ihr zuverlässiger Partner. Wir stehen Ihnen von einer ersten unverbindlichen Beratung über Möglichkeiten zur Photovoltaik Förderung bis zur Inbetriebnahme Ihrer Anlage kompetent zur Seite.

Einen wichtigen Beitrag für die Umwelt leistet auch Erdgas mit seiner immer grüner werdenden Produktion. Schwanken Sie zwischen einer Öl- und einer Gasheizung, können unsere Energieberater Ihnen mit Sicherheit weiterhelfen.


[1] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/380926/umfrage/anzahl-der-gasheizungen-in-deutschland/

[2] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/380920/umfrage/anzahl-der-oelheizungen-in-deutschland/